Vortrag "Der Neustädter Superintendent Johann Christian Lerche. Leben und Karriere eines pietistischen Geistlichen im 18. Jahrhundert"

Um 19 Uhr im Gewölbe des Alten Schlosses

Johann Christian Lerche ist eine der schillernden Figuren aus dem engsten Vertrautenkreis August Hermann Franckes, dem Begründer des Halleschen Pietismus, einer protestantischen Strömung, die im 17. und 18. Jahrhundert auch in Franken ihre Anhänger fand, gerade im Raum Neustadt an der Aisch. Dort wirkte Johann Christian Lerche als Superintendent und Schulinspektor, nachdem er vorher eine steile Karriere im Reich und in Wien gemacht hatte. Dort war er als schwedischer Gesandtschaftsprediger tätig und versorgte auch die übrigen Protestanten, die in der kaiserlichen Residenzstadt lebten. Seine Leidenschaft galt neben der Modernisierung des Schulwesens (in Neustadt gab es die sogenannte Fürstenschule) dem unterreligiösen Diskurs mit Muslimen und Juden, mit denen er vielfältige Kontakte pflegte.

Im Mittelpunkt des Vortrags von Prof. Dr. Andreas Flurschütz da Cruz wird Lerches Person und Leben stehen, aber auch ein Ereignis, das seinem Wirken in Neustadt für mehrere Jahrzehnte ein jähes Ende setzte oder es zumindest stark einschränkte: das sogenannte Pietistenverbot des markgräflichen Landesherrn von 1743, das den Pietismus im Markgraftum Bayreuth unter Generalverdacht stellte und das religiöse Leben der Bevölkerung im Land zu vereinheitlichen suchte.

Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Gewölbe des Alten Schlosses. Im Anschluss ist ein Umtrunk geplant, bei dem es Gelegenheit für Gespräche mit dem Referenten geben wird. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.