Wie Neustadt zu seinem Namen kam

Der Königshof Riedfeld auf der Nordseite der Aisch ist der Ursprung unserer heutigen Stadt Neustadt. Der Name Riedfeld kommt vermutlich von der Lage des Hofes am sumpfigen Ufer der Aisch (Sumpf = Ried). Die Gründung von Riedfeld fällt wahrscheinlich ins 8. Jh.,  in die Zeit des frühen Mittelalters und dem damit verbundenen Reisekönigtum. Ein Königshof entrichtete nicht nur Steuern und Naturalabgaben an den König, sondern ermöglichte dem jeweiligen Herrscher und seinem Gefolge einen Rastplatz bei der Durchreise.

Entscheidend für die Weiterentwicklung des Königshofs zur Stadt war im 12. Jh. die Herrschaftsübernahme der Burggrafschaft Nürnberg durch die Hohenzollern. Die strategisch und verkehrstechnisch günstige Lage an wichtigen Handelsstraßen in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung machte den Marktflecken Riedfeld für die Burggrafen sehr bedeutend. In diesen Zeitraum fällt auch die Stadtgründung am gegenüberliegenden Südufer der Aisch, wo die Ansiedlung aufgrund der geografischen Gegebenheiten besser geeignet war.

Im Jahr 1285 gelang es den Hohenzollern endlich, ihren letzten Konkurrenten um die Stadt auszuschalten. Die daraufhin ausgestellte Urkunde beendete nicht nur die lange Auseinandersetzung um Neustadt, sondern beinhaltete auch die Erstnennung von Neustadt als „Nivenstat“.

Seither hatte die Neue Stadt an der Aisch eine bewegte Geschichte. Als Hauptstadt des Unterlandes der Hohenzollern erlebte sie Blütezeiten. Doch auf Kriege und Eroberungen folgten zum Teil große Zerstörungen. Der große Stadtbrand im 2. Markgräflerkrieg 1553 verwüstete die Stadt beinahe vollständig. Der Kroateneinfall im 30jährigen Krieg am 8. Juli 1632 verwandelte Neustadt an der Aisch in ein buchstäbliches „Neustadt an der Aschen“, das sich über mehrere Generationen mühsam wieder aufrappeln musste.

Doch hartnäckig und mit viel Geschick bauten die Neustädter ihre Stadt immer wieder auf den im späten Mittelalter errichteten Grundmauern auf, sodass bis heute der Charme vergangener Zeiten durch die Gassen der Altstadt weht.