Das Alte Schloss
Das Alte oder auch Innere Schloss wurde von Markgraf Albrecht Achilles erbaut. Das Schloss bildete damals die Nordecke der von ihm großzügig erweiterten Stadtbefestigung, die den wichtigen Standort umfassender als zuvor sichern sollte. Der genaue Bauzeitraum ist unbekannt, jedoch trieb in den 1470er Jahren Albrecht Achilles nachweislich verstärkt die Bauarbeiten wohl zur Erweiterung des Hauptbaus an. Aus der Jahreszahl 1489 an einem Stein der Fassade lässt sich ableiten, dass der Bau in dieser Zeit abgeschlossen wurde.
Zunächst diente das Alten Schloss Albrecht Achilles für zwei Wochen im Jahr als Nebenresidenz und Jagdschloss. Die wildreichen Wälder waren für den leidenschaftlichen Jäger ein guter Grund für den wiederholten Aufenthalt an der Aisch. Die gesamte Anlage war umgeben von einer dicken Mauer und einem Wassergraben. Das Betreten war ausschließlich über einen Zugang mit Zugbrücke möglich, der sich in der Mauer zum heutigen Schulhof befand. Zugemauerte Reste dieses Durchlasses sind von der Schulhofseite aus wenige Meter neben dem Maschikelesturm im Mauerwerk noch gut zu erkennen.
Nach Albrechts Tod wurde das Alten Schloss zum Witwensitz seiner zweiten Ehefrau Anna von Sachsen, die hier 26 Jahre lang einen, wie es heißt, „prächtigen Hof“ führte. Eine Bronzestatue Annas befindet sich im Apothekergarten im Schlosshof. Auch von nachfolgenden Generationen wurde das Alte Schloss als Nebenresidenz und Witwensitz genutzt.
Nach dem Bau des Neuen Schlosses wurde das Alte Schloss zum Nebengebäude degradiert und beherbergte die Verwaltung sowie die Wohnung des Landeshauptmanns. Er war der Verwaltungsleiter der Provinz. Im Laufe der Zeit wurde die Anlage erweitert und immer wieder umgebaut. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Schlossgebäude bayerisches Rentamt und von 1893 bis 1959 war es das städtische Krankenhaus. Viele Neustädter erblickten im Alten Schloss das Licht der Welt. Ab 1960 befand sich hier das Heimatmuseum. Nach deren Schließung beherbergt es nun die Museen im Alten Schloss: : Das Aischgründer Karpfenmuseum, das Markgrafenmuseum und die KinderSpielWelten. Außerdem zeigt das Schaudepot einen Teil der heimatkundlichen Sammlung des Geschichts- und Heimatvereins. Hier kann der Besucher einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen der Museumsarbeit werfen.