Das Neue Schloss

Das Neue Schloss wurde zwischen 1575 und 1626 von den Markgrafen Georg Friedrich und Christian erbaut. Im Gegensatz zum Alten Schloss diente es ausschließlich als Residenz, hatte also keinerlei Befestigungsanlagen und war das erste dieser Art in Franken. Es war Wohnort der markgräflichen Familie bei ihren Besuchen in der Hauptstadt „unterhalb des Gebirgs“.
Eine im Treppenturm liegende Wendeltreppe war zur Zeit der Erbauung etwas Besonderes. Von ihr wird erzählt, dass sie angelegt wurde, damit die Markgräfin bis zu ihren Zimmern hinauf zu Pferde reiten konnte. Die einzelnen Treppenstufen waren daher sehr niedrig. Offiziere eines im 19. Jahrhundert hier untergebrachten Reiterregimentes haben das erfolgreich ausprobiert.
Nachdem das Neue Schloss nicht mehr als markgräfliche Residenz benötigt wurde, hatte es verschiedene Funktionen, unter anderem war es Kaserne - zuerst für preußische Husaren, dann französische Kürassiere und später für das bayerische Reiterregiment. Im Jahr 1887 kaufte die Stadt Neustadt a. d. Aisch das Gebäude und nutzte es unter anderem zum Lagern der Feuerlöschutensilien. Auch ein Kindergarten und das Eichamt wurden einquartiert. Außerdem wurde es als Hopfenlager genutzt. Nach einem verheerenden Brand 1906 wurde das Gebäude wiederaufgebaut und diente ab 1915 als Volksschule. Von dem Brand verschont geblieben, ist nur der achteckige Treppenturm an der Hofseite. Heute beherbergt das Gebäude die Grundschule „Neues Schloss“. (Text: Johannes Blomeier)