Das Spitalwesen

Der Zweck des Spitalwesens bestand in der karitativen Hilfe (lt. Caritas = christliche Nächstenliebe und Wohltätigkeit). Bedürftige Menschen, die in finanzieller Not oder zu alt waren, um für sich selbst sorgen zu können, fanden in einem Spital einen Platz zum Leben. Mit einer kleinen Summe an Geld konnte man sich eine sogenannte „Pfründe“ erkaufen, was bedeutete, dass man daraufhin mit lebensnotwendigen Mitteln ausgestattet wurde, wie einer Wohnung und Nahrung.
Vorbild und Namensgeber war das „ospedale S. Spirito in Sassia“ (in Rom), an dem sich auch Neustadt orientierte und die Kranken- und Armenpflege in den Mittelpunkt stellte.
Die Zeit der Entstehung des Spitalwesens in Neustadt an der Aisch ist umstritten. Man kann von einem Zeitraum von 1318-1434 ausgehen. Zur Gründung der Hospitalstiftung trug die Stadt bei, wobei auch das Adelsgeschlecht von Seckendorf eine Rolle spielte.
Der große Stadtbrand von 1553 griff auch auf das Spitalgebäude über, das letztendlich mitsamt der Kirche abbrannte, und später wiederaufgebaut wurde. Die Spitalkirche fiel im Jahr 1945 einem der Bombenangriffe der letzten Kriegstage zum Opfer. (Text: Lena Dierkes)