Hilfe in der Not! Das Spitalwesen in Neustadt

„Das Spital ist ein schönes Denkmal des Wohltätigkeitssinnes früherer Zeit, der auch in Neustadts Mauern noch nicht erloschen ist.“ So beschreibt Georg Ludwig Lehnes im 19. Jahrhundert das Spital zu Neustadt.

Bedürftige Menschen, die in finanzieller Not oder zu alt waren, um für sich selbst sorgen zu können, fanden im Spital einen Platz zum Leben. Mit einer kleinen Summe an Geld konnten sie sich eine sogenannte „Pfründe“ erkaufen, woraufhin sie mit lebensnotwendigen Mitteln ausgestattet wurden. Mit einer Wohnung und ausreichend Nahrung sollten sie ihren Lebensabend in Ruhe und ohne Sorge zubringen können.

Vorbild und Namensgeber der Spitäler war das „ospedale S. Spirito in Sassia“ in Rom. Auch Neustadt orientierte daran und stellte die Kranken- und Armenpflege in den Mittelpunkt ihres Tuns. Die genaue Zeit der Entstehung des Spitalwesens in Neustadt an der Aisch ist umstritten, jedoch wurde bereits 1434 von Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg das bestehende Verwaltungsrecht der Stadt über das Spital bestätigt. Zur Gründung der Hospitalstiftung trug im Wesentlichen die Stadt bei, doch auch das Adelsgeschlecht der von Seckendorf beteiligte sich großzügig. Bis heute hat die Hospitalstiftung Grundbesitz und erfüllt ihren Zweck der karitativen Hilfe.

Der Vorläufer der Hostpitalkirche wurde vermutlich im 13. Jh. errichtet, der Zeitpunkt des Baus des ersten Spitalgebäudes ist unbekannt. Der große Brand im 2. Markgräflerkrieg von 1553 griff auch auf das Spitalgebäude über, das letztendlich mitsamt der Kirche abbrannte. Beides wurde später wieder aufgebaut, doch heute steht nur noch das ehemalige Spitalgebäude. Die Spitalkirche fiel im Februar 1945 einem Bombenangriff der letzten Kriegstage zum Opfer.